Notfall
Rufen Sie bei Ihrer/Ihrem Tierärzt:in an. Dort erhalten Sie in der Regel die Notfallnummer oder eine Information über die nächstgelegene diensthabende Praxis oder Klinik. Nicht sinnvoll ist es meistens, ausserhalb der Öffnungszeiten auf gut Glück zu einer Praxis zu fahren, da die Tierärzt:innen kaum mehr direkt bei der Praxis wohnen und so wertvolle Zeit vergeht.
Insektenstiche sind oft sehr schmerzhaft. Die Tiere zeigen den Stich meistens deutlich durch Jammern oder Hinken an. Es kann auch zu Schwellungen kommen. Ähnlich wie beim Menschen, kann es bei allergischen Reaktionen gefährlich werden, besonders wenn der Stich im Maul, im Kopf oder im Halsbereich ist. Dann empfiehlt es sich, möglichst schnell eine:n Tierärzt:in aufzusuchen. Als Erste Hilfe am besten die betroffene Stelle kühlen.
Etwas vom schwierigsten für Tierhalter:innen ist es, zu beurteilen, ob der veränderte Zustand, die Verletzung, das Verhalten oder die Schwäche des Tieres ein Notfall ist oder nicht. Bei uns gilt grundsätzlich, dass der Besitzer den Notfall definiert. Dies heisst, wenn bei der telefonischen Beratung nicht geklärt werden kann, ob es ein harmloser Fall ist, ist es sicherer, die Tierärztin im Notdienst aufzusuchen. Unsere Haustiere neigen dazu, sich möglichst lange zu tarnen, keine Schwäche zu zeigen und sie können sich ja auch nicht sprachlich mitteilen. Dadurch ist das Erkennen einer ernsten gesundheitlichen Bedrohung für die Tierhalter:innen oft schwierig.
Eine ausgerissene Kralle sieht oft dramatisch aus und blutet heftig. In der Regel ist das Problem aber bereits behoben, wenn man in der Praxis angekommen ist. Am besten wird die Blutung mit einem kleinen Verband gestillt. Es kommt selten zu einer Entzündung oder Infektion und die Kralle wächst nach einiger Zeit wieder nach. Allerdings kann es vorkommen, dass die Kralle festhängt und nach oben absteht. Dies ist sehr störend und schmerzhaft für den Hund. In diesem Fall kann nur ein:e Tierärzt:in helfen, indem sie/er die Kralle zieht, das Nagelbett desinfiziert und einen professionellen Verband anlegt.
Klinik
Auf der Station werden die Tiere mit Futter, Medikamenten und Infusionen versorgt. Darüber hinaus werden ihre Ausscheidungen mehrmals täglich entfernt und die Boxen gesäubert, ebenso soll ihre Sicherheit gewährleistet sein. Dafür haben wir ausgebildetes Fachpersonal. Die Behandlung eines Tieres ist vergleichbar mit der eines/einer Privatpatient:in in der Humanmedizin.
Direkt vor der Klinik stehen zehn Gratisparkplätze zur Verfügung. Wie Sie mit den öffentlichen Verkehrsmitteln zu uns kommen, finden sie hier.
In einer Praxis arbeiten meistens eine geringere Anzahl Tierärzt:innen und Tiermedizinische Praxisassistent:innen, sie machen Sprechstunde, kleinere Operationen, Impfungen und Beratung.
In einer Klinik hingegen arbeitet ein mittleres bis grösseres Team aus Tierärzt:innen, Tiermedizinische Praxisassistent:innen (TPAs) und Tierpfleger:innen (Tps), meistens unterstützt durch spezialisierte Fachtierärzt:innen. Es können vertiefte Abklärungen und kompliziertere Behandlungen durchgeführt werden. Moderne Geräte, ein technisch hochwertiges Labor und gut qualifizierte Mitarbeiter:innen helfen dabei, eine möglichst umfassende Diagnose und Therapie zu gewährleisten. Es gibt einen stationären Bereich mit einzelnen Boxen, in dem schwerer erkrankte Tiere für eine gewisse Zeit versorgt und medizinisch behandelt werden können. Ausserdem wird ein Notfalldienst angeboten.
Für Katzen gibt es die Möglichkeit, sie kämmen und scheren zu lassen, falls nötig auch in Sedation, also unter Verabreichung eines Beruhigungsmittels. Wir haben eine ausgebildete Tiercoiffeuse im Team.
Für Hunde geht das nur in medizinisch indizierten Fällen als Medizinalbad und -schur.
Tierverhalten
Leider gibt es nicht viel, was man tun kann. Am besten ist es, den Hund immer an der Leine und kontrolliert zu führen, wenn man sich im Jagdgebiet, sprich im Wald, aufhält. Der Jagdtrieb ist eine angeborene Verhaltensweise, die vor allem der Arterhaltung dient. In der Natur müssen sich sowohl Hunde als auch Katzen ihre Nahrung durch Jagen beschaffen, um zu überleben. Der Mensch nutzt diesen Trieb teilweise zu seinem eigenen Vorteil und hat bestimmte Hunderassen gezielt in diese Richtung gezüchtet. Hat ein Hund erst einmal die Fährte aufgenommen oder gewittert und rennt los, kann man das Rufen und Schreien vergessen – er wird nicht hören, da er hochkonzentriert bei der Arbeit ist. Zum Schutz unserer einheimischen Wildtiere im Wald besteht in vielen Kantonen zu bestimmten Jahreszeiten eine Leinenpflicht.
Die Katze hat ein sehr spezielles Hormonsystem für ihre Fortpflanzung. Es gibt keinen eigentlichen regelmässigen Zyklus wie bei den meisten anderen Säugetieren. Wenn die Katze geschlechtsreif ist und in die so genannte Rolligkeit kommt, verändert sich ihr Verhalten deutlich: Sie wird oft sehr anhänglich, streckt dem:r Besitzer:in das Hinterteil entgegen und rollt sich auf dem Teppich herum. Oft wird dies von lautem Miauen bis hin zum Schreien begleitet.
Dieses Verhalten und spezielle Pheromone locken die Kater in der Umgebung an und das Werben um die Kätzin beginnt. Wenn es schliesslich zum Deckakt kommt, sind es die kleinen Penisstacheln, die den Eisprung (Ovulation) auslösen können. Kann die Kätzin nicht gedeckt werden, kommt es zur Dauerrolligkeit, die für Tier und Mensch sehr belastend sein kann. Die Rolligkeit wiederholt sich in Abständen von 10 bis 15 Tagen und endet erst mit einer erfolgreichen Trächtigkeit. Dies ist einer der Gründe, warum man weibliche Katzen kastrieren sollte, sofern man sie nicht zur Zucht einsetzen will.
Das ist ein sehr komplexes Problem und hat bei den verschiedenen Tierarten unterschiedliche Ursachen: Bei Hunden kommt es eher im Alter und bei jungen Welpen vor. Diese lernen sehr schnell, stubenrein zu werden. Bei älteren Hunden sind es beispielsweise Schmerzen im Rücken, Nervenausfälle oder auch Demenzerscheinungen. Auch schwere Angststörungen können zu Unsauberkeit führen. Katzen sind grundsätzlich sehr störanfällige Tiere, die bei Ängsten oder bei kleinen Veränderungen in der Umgebung – sei es durch andere Katzen oder auch durch Gegenstände – mit dem Markieren von Urin/Kot ausserhalb der Katzentoilette reagieren können. Am besten bespricht man dies mit eine:r Tierärzt:in. Eine einfache Lösung ist allerdings eher nicht zu erwarten.
Ratgeber
Sobald die Sonne scheint, heizt sich der Innenraum eines Autos enorm schnell auf, selbst wenn ein Fenster leicht geöffnet ist. Hunde können Hitze nur durch Hecheln an die Umgebung abgeben, da sie keine Schweissdrüsen haben. Dadurch kann es zu einer dramatischen Überhitzung des Körpers kommen, die sogar tödlich enden kann. Dies gilt auch für andere Tierarten und für kleine Kinder!
In der Regel ist eine krankhafte Veränderung eines Organs der Grund für die Operation, weshalb die Organe/Tumore meistens in einem Labor zytologisch/histologisch mittels Färbung und Schnitten unter dem Mikroskop untersucht werden. Falls dies nicht erwünscht ist, werden sie fachgerecht entsorgt.
Im Umgang mit dem Tierkörper gibt es verschiedenen Optionen:
- Entsorgung in der Kadaversammelstelle der Gemeinde
- Heimbestattung auf eigenem Grund (erlaubt bis zehn Kilogramm Körpergewicht)
- Einäschern im Tierkrematorium (Sammel- oder Einzelkremation, mit oder ohne Urne)
- Begräbnis auf einem Tierfriedhof
Die medizinische Versorgung ist mittlerweile hochstehend und dementsprechend kostenintensiv. Das kann schnell ins Geld gehen und das Budget strapazieren. Weiter hat der Stellenwert eines Haustiers enorm zugenommen, es wird oft als Familienmitglied gesehen und entsprechend behandelt. Eine Tierversicherung kann daher sinnvoll sein, damit eine notwendige und eventuell teure Therapie nicht aus finanziellen Gründen ausbleiben muss. Wir beraten Sie gerne bei der Wahl von Versicherungsmodell und -anbieter.
Die Kosten sind stark von der Rasse und der Grösse des Tieres abhängig und liegen zwischen einigen hundert und mehreren tausend Franken. Für das erste Lebensjahr mit Grundimmunisierung (Impfungen), Entwurmung, Parasitenschutz und eventueller Kastration muss mit Kosten von 1500 bis 2000 Franken gerechnet werden, ohne den Kaufpreis des Tieres.
Diese Frage lässt sich nur individuell beantworten. Manche Tiere wirken alt und ungepflegt, erledigen jedoch immer noch alles selbstständig, fressen und trinken und haben keine Schmerzen – sie sind einfach nur alt. Früher wurden solche Tiere schnell eingeschläfert, um zukünftiges Leiden zu vermeiden. Heute werden auch sehr alte Tiere behandelt, und die Entscheidung zur Euthanasie wird kritischer hinterfragt. Es gibt aber auch augenscheinlich gesunde Tiere, die an einer schweren Krankheit leiden oder wenig Hoffnung auf Heilung haben, bei denen das Leiden verkürzt werden kann. Auch der Fragebogen zur Lebensqualität von Frau Dr. med. vet. Sabine Huber kann Ihnen Anhaltspunkte liefern.
Grundsätzlich ist das Fell eines Hundes gut isolierend und wasserabweisend und besitzt sogar eine gewisse Selbstreinigungskraft. Es ist also nicht nötig, ihn mit einem Mantel zu schützen. Allerdings gibt es einige Rassen, die kaum Unterwolle haben und dann durchaus frieren können. Ausserdem werden unsere Hunde in warmen Räumen gehalten, deshalb sind sie gegenüber dem Aussenklima weniger robust. Meistens sind solche Mäntel eher ein modisches Accessoire der/des Besitzer:in und verhindern, dass der nasse Hund die Wohnung verschmutzt – was durchaus auch ein Argument sein kann.
Früher wurde die Züchtung von Tieren gezielt für bestimmte Zwecke durchgeführt. Sie war durch die bewusste Verpaarung von geeigneten Tieren gekennzeichnet. In den letzten Jahren sind jedoch einige Züchter:innen Modetrends gefolgt, die teils zu gesundheitlichen Problemen führen. Besonders tragisch sind brachiocephale (kurzköpfige) Rassen, die unter Atemnot leiden und oft nur durch Operationen überlebensfähig sind. Beispiele sind:
- Mops, Französische und Englische Bulldoggen (Atemnot)
- Sharpei (massive Hautfalten)
- Chihuahua (Wasserkopf)
- Deutscher Schäferhund (Rückenprobleme)
- Dackel (Bandscheibenvorfälle)
- Teacup Hunde (zu klein)
- Merle und blaue Farblinien bei Labradoren (Hautprobleme)
- Nacktkatzen (Hautprobleme)
- Fold Katzen (Faltohren)
- Perserkatzen (eingedrückte Nase)
Vorbeugen ist besser als heilen: Am besten schützen Sie Ihr Haustier mit geeigneten Präparaten wie Halsbändern, Spot-on-Lösungen oder Tabletten vor einem Befall, denn Zecken können lokale Reizungen hervorrufen, vor allem aber sind sie Überträger ernsthafter Erkrankungen. Die in sozialen Medien propagierten natürlichen Mittel wie Bernsteinketten, Knoblauch, Kokosöl, Minze oder Lavendel haben in wissenschaftlichen Studien keine Wirkung gezeigt. Sie können für die Tiere unangenehm oder gefährlich sein, da sie möglicherweise giftige Stoffe enthalten. Bei einem Zeckenbefall: Es gibt spezielle Pinzetten, die mit zwei kleinen Gabeln die Zecke greifen und mit einer Drehbewegung kann die Zecke herausgezogen werden. Wir raten davon ab, die Zecke mit Öl oder anderen Substanzen zu benetzen.
Ein häufiges Problem bei Hunden und Katzen ist akuter oder chronischer Durchfall. Der Darm ist anfällig für Störungen, sei es durch Infektionen, verdorbenes Futter oder einen abrupten Futterwechsel. Oft lässt sich die Ursache jedoch nicht feststellen. Der Darm reagiert schnell mit Entzündungen, Schleim und Durchfall, kann sich jedoch ebenso schnell wieder erholen. Eine einfache Massnahme, wie bspw. eine eintägige Nulldiät, bei der nur kleine Mengen Wasser erlaubt sind, löst das Problem häufig. Die grösste Herausforderung besteht darin, dem bettelnden Tier zu widerstehen. Sollte jedoch zusätzlich Erbrechen und starke Apathie auftreten, ist ein Besuch bei der/dem Tierärzt:in unbedingt erforderlich. Auch bei chronischem oder immer wiederkehrendem Durchfall sollte eine gründliche Untersuchung erfolgen.
Wir empfehlen eine Entwurmung alle drei Monate. Jungtiere sollten in den ersten sechs Monaten einmal pro Monat entwurmt werden. Bei erwachsenen Katzen, die nur drinnen gehalten werden, sind alle ein bis zwei Jahre ausreichend.
Beim Kauf von Welpen übers Internet wird man sehr häufig betrogen. Die Hunde sind zu jung, hatten zu wenig oder gar keinen Kontakt zur Mutter und sind weder geimpft noch entwurmt. Daraus ist ein grosses, lukratives Geschäft entstanden, das mit den Gefühlen der Menschen spielt und auf dem Rücken der Welpen ausgetragen wird. Wir empfehlen immer einen seriösen Züchter/eine seriöse Züchterin, bei dem/der man sich die Aufzuchtbedingungen anschauen und die Elterntiere – zumindest die Mutter – kennenlernen kann. Wenn Sie gerne ein eventuell schon älteres Tier aufnehmen möchten, empfehlen wir die Tierheime in der Schweiz. Sie sind voll mit Hunden und Katzen aller Art und Sie erhalten eine fachkundige Beratung.
Beide Geschlechter sollten vor Eintritt der Reife, also wenn sie zwischen sechs und acht Monaten alt sind, kastriert werden. Kätzinnen neigen sonst zu ständiger Rolligkeit mit entsprechenden Lautäusserungen und Verhaltensweisen. Kater markieren ihr Revier gerne mit Urin. Zudem hilft man mit der Kastration, die unkontrollierte Vermehrung der Katzenpopulation zu verhindern.
Grundsätzlich ja, falls Sie nicht züchten möchten. Dies sollten Sie aber differenziert und individuell mit Ihrer Tierärztin/Ihrem Tierarzt abklären.
Es gehört bei unseren Haustieren zum Jahreszeitenwechsel im Frühling und im Winter dazu, das Fell zu wechseln. Dies ist eine natürliche Anpassung an die Witterung und Temperatur und je nach Rasse mehr oder weniger ausgeprägt. Da die Tiere zunehmend in Innenräumen zusammen mit den Menschen gehalten werden, kann es dazu kommen, dass die Tiere über das ganze Jahr hindurch dauernd leicht haaren. Dagegen gibt es leider bis heute kein Mittel – ausser ein kraftvoller Staubsauger.
Impfungen schützen grundsätzlich vor gefährlichen Viruserkrankungen, die oft tödlich verlaufen und sich seuchenartig verbreiten können. Impfungen trainieren das Immunsystem im Voraus, so dass der Körper bei einer Infektion schneller und gezielter reagieren kann. Heute gibt es angepasste Impfschemata, und die Tierärztin/der Tierarzt entscheidet zusammen mit dem Besitzer/der Besitzerin, welche Lösung am besten geeignet ist. Alternativ kann man den Impfschutz jährlich durch einen Titer-Test überprüfen lassen. Dabei misst man, ob und wie viele Antikörper in einem Körper gegen bestimmte Krankheitserreger vorhanden sind. Allerdings deckt diese Methode nicht alle Krankheiten/Virusinfektionen ab.